Go vegan!
Sprossen-Special
Die gesündeste, schmackhafteste und abwechslungsreichste Grünkost, nicht nur für den Winter!
- Einführung
- Achtung beim Samenkauf und der Samenbeschaffung
- Materialien
- Was ist bei der Sprossenzucht zu beachten
- Kleine grüne Pflänzchen
- Inhaltsstoffe und Nährstoffgehalte
- Sprossenübersicht
- Sprossenzucht
- Verwendung der Sprossen
- Quellenangaben, Linktipps und Bezugsquellen
Einführung
Wer schon einmal bewundern konnte, wie aus einem scheinbar leblosen Korn oder
Samen ein winziges Pflänzchen wuchs, den lässt dies nicht mehr ohne weiteres
los. Ich kann mich an meine Schulzeit erinnern, als wir im Biologieunterricht
Kopfsalatsamen auf der Fensterbank in einem Schälchen mit feuchtem Zellstoff
anzogen. Später pflanzte ich sie in den Garten und wir genossen wochenlang
Kopfsalate.
Viele Jahre später, wahrscheinlich über 10 Jahre, begann ich neu mit der
Samenanzucht. Auf der Suche nach leckerer und vitaminreicher Winterkost stieß
ich auf Sprossen und Keimlinge. Ich begann wieder ganz simpel auf der
Fensterbank, mit einem Schälchen und Zellstoff und der schnell wachsenden
Gartenkresse. Nach und nach versuchte ich es mit allen möglichen Samen,
besonders Senfsamen, Weizen- und Linsenkeimlinge hatten es mir angetan. Aber
durch die vielfältigen Möglichkeiten und die unzähligen Geschmacksrichtungen
wird man immer wieder neu motiviert und probiert sich durch den Schlemmergarten
auf der Fensterbank.
Auch Sie werden Ihre helle Freude an den Sprossen und Keimlingen finden und sie
schätzen lernen. Versuchen Sie es am Anfang mit leicht ziehbaren Pflänzchen,
z.B. mit der grünen Sojabohne, der sog. Mungbohne. Sie schmeckt hervorragend und
ist unproblematisch bei der Anzucht. Auch Weizen eignet sich ausgezeichnet für
den Anfang, aber auch die altbekannte Kresse.
Sprossen sollen schon mehrere tausend Jahre als Lebens- und Heilmittel dem
Menschen bekannt sein.
Das glaube ich nicht!
Ich denke vielmehr, dass sie vor einigen tausend Jahren wiederentdeckt wurden.
Keimlinge gehörten sicherlich seit Jahrmillionen zu menschlicher Nahrung. Sie
waren in der Natur überall verfügbar und der Mensch ernährte sich schon immer
von dem, was um ihn herum wuchs. Kleine Buchen-, Eichen- und Lindenkeime und -pflänzchen
sind sicher eine willkommene Speiseplanbereicherung gewesen. Später, als der
Mensch begann Vorräte anzulegen, die das ein oder andere mal auch "verdarben" -
nämlich zu keimen begannen, wurden ihm die Sprosse wieder neu zur Nahrung
geboten.
Achtung beim Samenkauf und der Samenbeschaffung
Kaufen Sie am besten nur Samen, die auch wirklich für die Sprossenzucht
geeignet sind. Sämereien, die für die Freilandaussaat bestimmt sind, sollten Sie
keinesfalls für die Sprossenaufzucht verwenden, da diese chemisch (gegen Keim-
und Ungezieferbefall) behandelt
sind. Für die Zucht der Sprossen wird nur wenig Zeit benötigt, in dieser kurzen
Zeit werden solche Substanzen nicht ausreichend abgebaut. Auch Korn, welches für
den Kochtopf bestimmt ist, eignet sich nicht immer gleich gut für das Ziehen
unserer Kraftpakete. Häufig ist zu viel Bruch dabei (z.B. Weizen) und die
Keimfähigkeit ist allgemein nicht sehr hoch. Ersparen Sie sich also solche
negativen Erfahrungen und verwenden Sie lieber gleich entsprechende Samen.
Sie bekommen solche gut keimfähigen Sämereien in Reformhäusern und Bioläden und
natürlich auch im Internet (siehe Quellenangaben und Linktipps/ Bezugsquellen).
Samen selbst ziehen sollten Sie, wenn Sie bestimmte Keimsaaten einfach
nicht erhalten, aber Samen zur Freilandaussaat.
Der Vorteil dabei ist, dass Sie genau wissen, in welcher Erde dieses Saatgut
herangezüchtet wurde und womit Sie es behandelt haben.
Der unbestreitbare Nachteil dabei ist allerdings, dass Sie dafür recht
lange Vorlaufzeiten brauchen und es auch ein wenig Arbeit macht. Sie können das
jedoch einmal mit Brokkoli beispielsweise ausprobieren. Lassen Sie ihn einfach
wachsen bis er blüht (das tut man normalerweise sowieso, das ist nämlich der
Bereich, den man normalerweise isst), aber dann warten Sie noch, bis die Samen
entstehen.
Auch Samen von Wildpflanzen sollten sich eignen. Ernten Sie im Spätsommer
und Herbst einfach Samen von Wegerich, Sauerampfer, Giersch,
Vogelmiere und anderen essbaren Arten oder Sammeln Sie Bucheckern und ähnliches.
Ich werde das in diesem Jahr auf jeden Fall ausprobieren und freue mich schon
darauf. An dieser Stelle werde ich Ihnen dann über Erfolge und Misserfolge
berichten.
Tipp: Ein guter Anfang sind Weizen- oder Dinkelsprossen. Weizenkörner zum Keimen in Bioqualität findet man leicht. Außerdem keimen sie problemlos und schmecken fast jedem. Sie sind leicht süß und passen beinahe überall:
- ins Frühstücksmüsli,
- ins Brot eingebacken,
- im Salat, und vor allem
- pur!
Materialien
Sie brauchen eigentlich nichts außergewöhnliches, was Sie nicht sowieso schon in Ihrer Küche hätten:
- Schälchen
- Mullkompressen oder Zellstoff
Oder auch
- ein Schraubdeckelglas ohne Deckel
- ein gut luftdurchlässiges Baumwoll-/ Mulltuch
- Gummiband.
Trotzdem empfehle ich Ihnen ein Keimgerät. Diese sind zum Teil
verhältnismäßig günstig zu bekommen (und manchmal sehr günstig z.B. bei ebay) und das Keimen ist wesentlich einfacher und
unproblematischer.
Erfolge stellen sich damit wesentlich schneller ein und die meisten Keimgeräte
sparen Platz auf der Fensterbank, ganz im Gegensatz zu lauter kleinen Schälchen
und Näpfen, die auf Dauer sehr nervig sein können und zudem unpraktisch und
meist auch unschön sind.
Ich benutze die Hydrogeräte von Biosnacky (Bild oben). Diese sind sehr praktisch und lassen
sich gut und einfach reinigen. Die Anschaffung lohnt sich, auch wenn die Geräte
nicht ganz billig sind.
Sehr gut sollen die Keimgeräte aus Naturton sein, z.B. von Hawos. Leider besitze
ich solch ein Gerät noch nicht und kann deshalb nur sagen, was ich gelesen habe.
Der Geschmack von Sprossen aus diesen Geräten soll erheblich besser sein (kaum
vorstellbar, denn sie schmecken so schon köstlich ;-) ). Das Wachstum erfolgt in
diesen Geräten sehr natürlich und abgedunkelt, was den Geschmack positiv
beeinflussen soll.
Das Keimgerät FreshLife mit automatischer Bewässerung kann ich leider nicht
empfehlen. Es ist recht teuer und die Bewässerung läuft nicht zuverlässig. Die
vielen kleinen "Rohrverbindungen" verstopfen schnell durch Pflanzenmaterial und
drehen sich dann nicht mehr ausreichend. Außerdem werden die Samen bei korrekter
Funktion oft viel zu feucht gehalten und die Reinigung und Befüllung ist viel
aufwändiger, als das 3malige Spülen der einfachen Schälchen unter dem
Wasserhahn.
Was ist bei der Sprossenzucht zu beachten
- Der Standort/ Temperatur
Günstig sind warme (21°C) Fensterbänke, die keiner längeren Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind (Nordwest, Nord, Nordost).
- Wässerung
Einige Samen müssen erst eingeweicht werden. Die meisten Samen sollten ca. 2-4 mal täglich gespült werden. Das Spülwasser sollte (gerade im Winter) nicht eiskalt sein, aber niemals warm und schon gar nicht heiß (das Wachstum wird dadurch behindert, bzw. kommt ganz zum Stillstand)!
- Saatgut beobachten
Samen die nicht aufgehen, sollten unbedingt bald entfernt werden, da sie oft zu schimmeln beginnen und dann die ganze Ernte verderben können.
- Geschmack
Probieren Sie die Keimlinge täglich und bemerken Sie den sich verändernden Geschmack. Ernten Sie nicht zu spät, manche Samen werden bitter.
- Reinigung
Die benutzten Geräte sollten Sie nach dem Einsatz unbedingt gründlich mit heißem Wasser reinigen. Dadurch verhindern Sie, dass Schimmelpilze oder Bakterien spätere Ernten zerstören.
- Haltbarkeit
Sprossen sind allgemein einige Tage (bis zu einer Woche) im Kühlschrank haltbar. Sie sollten vor der Lagerung nochmals gründlich gespült werden und gut abtropfen. Achten Sie aber immer darauf, dass Sie keine verdorbenen Keime essen. Ziehen Sie lieber mehrmals frisch, als zu große Mengen. Sprossen lassen sich so schnell und einfach ziehen, dass es sich nicht lohnt, solch einen leicht verderblichen Vorrat anzulegen. Außerdem verlieren die Sprossen mit der Zeit der Lagerung mehr und mehr ihre wertvollen Inhaltsstoffe.
- Arten
Grundsätzlich können fast alle Samen von essbaren Pflanzen als Sprossen herangezogen werden. Das gilt allerdings nicht für Nachtschattengewächse, da diese in ihrem Keimlingsstadium sehr viel giftiges Solanin enthalten (wie in grünen Stellen an den Kartoffeln). Einige Bohnenarten enthalten giftige Inhaltsstoffe, die durch Blanchieren oder bei geringem Verzehr jedoch keine Gefahr darstellen (siehe auch übernächsten Absatz "Inhaltsstoffe und Nährstoffgehalte").
Kleine grüne Pflänzchen
Einige Sprossen können Sie im Hydrogerät, aber vorzugsweise auch
auf Erde, etwas weiter wachsen lassen, bis richtige kleine Pflanzen mit grünen
Blättern entstehen. Diese haben zwar einige ihrer wertvollen Inhaltsstoffe schon
wieder selbst verbraucht, aber sie haben andere und neue aufgebaut, wie z.B. das
für unsere Gesundheit wertvolle Chlorophyll.
In der Übersicht erfahren Sie, welche Pflanzen das sind und wie lange Sie sie
wachsen lassen können. Vorzugsweise eignen sich Kresse, Rucola und bspw.
Broccoli.
Inhaltsstoffe und Nährstoffgehalte
Über die positiven Auswirkungen des Sprossengenusses wurde schon
viel berichtet. Sprossen werden Wirkungen gegen Krebs und vielen
Zivilisationskrankheiten nachgesagt, außerdem sollen sie hilfreich bei
Hauterkrankungen sein, bei Verdauungsstörungen und Muskelerkrankungen.
Das Korn/ der Samen enthält alle notwendigen Stoffe, um das neue, entstehende
Leben zu ernähren. Der Kontakt mit Wasser lässt eine ganze Kaskade von Prozessen
ablaufen, die eine neue, junge Pflanzen wachsen lassen. Unter Zufuhr von Wasser,
Luft und Licht erwacht neues Leben aus dem scheinbar toten Samen.
Enzyme im Samen werden aktiviert. Sie vermehren sich und setzen den Stoffwechsel
in Gang. Mehrfachzucker werden in Einfachzucker umgewandelt, Eiweiße in
Aminosäuren zerlegt, Fette in Glyceride. Vitamine vermehren sich sehr stark und
Mineralien werden in die pflanzlichen Zellen eingebaut und dadurch für den
Menschen in eine sehr gut verfügbare Form gebracht.
Keimlinge enthalten in ihrer ersten Sprossphase verschwenderisch viele Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und andere Vitalstoffe, die dann von dem wachsenden Pflänzchen ge- und verbraucht werden. Wer also das volle Kraftpaket haben will, der sollte die Keimlinge nicht zu lange wachsen lassen. Wer jedoch auf Chlorophyll großen Wert legt, der sollte auf die ersten grünen Blättchen warten. Bei einigen Samen ist das gut möglich und sie bleiben auch noch schmackhaft, manche werden aber bitter.
Vitamin B 12 soll angeblich bei Vegetariern immer mangelhaft sein. An anderer Stelle (Themen) gibt es dazu bereits einen Bericht. Doch an dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Vitamin B 12 nicht nur in tierischen Produkten vorhanden sind, sondern auch in Pflanzen und das für den Menschen auch ausreichend!
Steigerung des Vitamin-B-12-Gehaltes am Beispiel der Grünen Erbse:
- das ruhende Samenkorn - 0,36 mg/g
- nach 2 Tagen Keimzeit - 1,27 mg/g
- nach 4 Tagen Keimzeit - 2,36 mg/g
Auch Vitamine, wie Vitamin B 1, B 2, Niacin und Biotin vermehren sich in den ersten Keimtagen um ein Vielfaches und weitere Vitamine stellenweise auch um 50 - 200%. Es ist enorm, was dort in den 2-4 Tagen Keimdauer abläuft. Diese Vitamin-, Mineral- und Eiweißbomben zu verschmähen wäre mehr als dumm. Sie ersetzen Vitaminpillen und schmecken dabei phantastisch. Außerdem sind sie eines der kostengünstigsten und gesündesten Gemüse, die nichts weiter als einen Transport aus der Keimschale in den Mund hinter sich bringen müssen ;-)
Unerwünschte Inhaltsstoffe wie Trypsininhibitoren, die die Eiweißverdauung beeinträchtigen und Hämagglutinine, die, in größeren Mengen genossen, rote Blutkörperchen verklumpen lassen können, werden durch kurzzeitiges Erhitzen zerstört. Mungobohnen-, Linsen- und Alfalfakeimlinge stellen jedoch keine Gefahr dar und können roh genossen werden. Alfalfakeimlinge sollen jedoch unbedingt 7 Tage keimen, da erst nach 7 Tagen die Spuren des Canavanin (ein pflanzlicher Schutzstoff) vollständig abgebaut sind.
Sprossenübersicht
Diese Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht über einige wichtige Samen und
- ihre Einweichzeiten,
- tägliche Spülgänge,
- Keimdauer oder Wachstumsdauer des Grünkrautes,
- Länge der Keimlinge zur Erntezeit bzw. der Grünpflanze zur Erntezeit und
- die Erträge,
- sowie Geschmack und Verwendungsmöglichkeit und
- Inhaltsstoffe und Wirkungen.
Diese Tabelle ist noch unvollständig und wird von mir laufend erweitert und aktualisiert, sobald ich weitere und neue Samen ausprobiert bzw. neue Erkenntnisse habe.
Samen | Einweichen, in Stunden | tägliches Spülen | Keimdauer, in Tagen/ Grünkraut |
Länge des erntbaren Sprosses/ Grünkraut |
Ertrag im Verhältnis Samen: Sprossen | Geschmack & Verwendung | Inhaltsstoffe & Wirkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Adzukibohne | 12 | 2-3 | 4 | SL | |||
Alfalfa (Luzerne) | 5-6 | 2-3 | 7*/ 10 | 3-5/ 6 | 1:3 | mild-nussig, manchmal nussig | |
Bockshornklee | 5-8 | 2-3 | 2/ 10 | SL/ 4 | 1:4 | außergewöhnlich, orientalisch, würzig | |
Brokkoli | 0 | 1-2 | 5-6/ 10-14 | SL | 1:2 | fein-würzig, als Würze, bes. Salate, Suppen, Kartoffeln, Gemüsesäfte |
|
Buchweizen | 0-6 | 2-4 | 2-4/ 14 | 0,5/8 | 1:3 | pikant, würzig | |
Dinkel | 12 | 2-3 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8-10 | 1:2,5 | mild-nussig, leicht süß, ähnlich Weizen | |
Erbsen | 12 | 4 | 3 | SL | 1:2 | süßlich, ähnlich Zucker-schoten | |
Gerste | 12 | 2 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8-10 | 1:2,5 | ||
Hafer | 0-4 | 2 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8-10 | 1:2 | ||
Hirse | 8-10 | 3 | 3 | SL | 1:2 | ||
Kichererbsen | 12 | 4 | 3-4 | SL | 1:4 | mild-nussig | |
Knoblauch | |||||||
Kresse | 6 | 2 | 2-3/ 6-8 | SL/ 4 | 1:2 | scharf-würzig | |
Kürbis | 7-16 | 3 | 2-3 | 0,3 | 1:2 | ||
Leinsamen | 4-12 | 4 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8 | 1:1,5 | ||
Samen | Einweichen, in Stunden | tägliches Spülen | Keimdauer, in Tagen/ Grünkraut |
Länge des erntbaren Sprosses/ Grünkraut |
Ertrag im Verhältnis Samen: Sprossen | Geschmack & Verwendung | Inhaltsstoffe & Wirkung |
Linsen | 7-10 | 3 | 3 | 2 | 1:5-6 | nussig | |
Lunjabohnen | 10-12 | 1-2 | 3 | SL | 1:4 | ||
Mungobohnen (Sojabohne, grüne) | 12 | 2-3 | 3-6 | 2-5 | 1:5-6 | ||
Radieschen | scharf-würzig | ||||||
Reis | 12 | 2-3 | 3-4 | SL | 1:2,5 | ||
Rettich | 0-4 | 3-4 | 2-4/ 10-12 | 0,3/ 4 | 1:3 | scharf-würzig | |
Roggen | 12 | 2 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8-10 | 1:2,5 | ||
Rotkohl | |||||||
Rucola | 0-6 | 1-2 | 5-6/ 8-14 | SL/ 4 | 1:2 | leicht bis pikant scharf, würzig, nussig, bes. Salate, Suppen, Kartoffeln, Gemüsesäfte | |
Senf | 0-6 | 1 | 2-3/ 8-12 | 1/ 5-6 | 1:2 | scharf-würzig | |
Sesam | 4-6 | 2 | 2 | SL | 1:1,5 | nussig | |
Sojabohnen, gelbe | 12 | 4 | 3-4 | 1 | 1:4 | ||
Sonnenblumen-kerne | 6-12 | 2-3 | 2-3/ 12 | SL/ 8 | 1:3 | mild-nussig, herzhaft | |
Weizen | 12 | 2-3 | 2-3/ 8-12 | SL/ 8-10 | 1:2,5 | mild-nussig, leicht süß | |
Zwiebeln |
- / Die Angaben nach dem Schrägstrich beziehen sich auf die Ernte des
chlorophyllreichen Grünkrautes.
- * Halten Sie die Keimdauer unbedingt ein. (Alfalfa muss 7 Tage keimen, damit ein
in Spuren vorhandener, schädlicher Stoff abgebaut wird.)
- SL = Samenlänge (Kornlänge; sonst. Angaben in cm)
Sprossenzucht
Wie funktioniert nun die Sprossenzucht?
Ganz einfach.
- Sehen Sie in der Tabelle nach, wie lange der von Ihnen ausgesuchte Samen eingeweicht werden muss und weichen Sie ihn entsprechend ein.
- Spülen Sie nach der Einweichzeit die Samen ab und geben Sie sie in das Keimgerät. Der Boden soll jeweils nur bedeckt sein, die Samen nicht übereinander liegen.
- Stellen Sie das Keimgerät an den vorgesehenen Platz.
- Spülen Sie nun nach Angabe der Tabelle Ihre Samen täglich vorsichtig durch. Benutzen Sie kein eiskaltes, aber auch kein warmes Wasser. Lassen Sie das Wasser nicht mit zu hartem Strahl auf die Keimlinge prasseln.
- Probieren Sie täglich auf Geschmack.
- Sortieren Sie gegebenenfalls "tot" Samen aus.
- Ernten Sie nach Angabe der Tabelle, oder wenn Ihnen die Sprossen am besten schmecken.
- Spülen Sie die Samen nochmals gründlich und sortieren Sie evtl. nochmals aus. Sie können die Sprossen nun verzehren, oder gut abgetropft im Kühlschrank ein paar Tage lagern.
- Wollen Sie die Samen zu Grünkräutern heranziehen, sehen Sie in der Tabelle nach, ob das mit den von Ihnen gewählten Samen geht und wie lange das dauert.
- Sie können im Hydrogerät einfach die Pflanzen weiter wachsen lassen (die Wurzeln wachsen nach unten in das Wasser durch die Löcher durch, die Wurzeln können dann mit verzehrt werden), oder Sie geben die Samen auf frische Wald- oder Gartenerde (keine Blumenerde verwenden!, dann können Sie die Grünkräuter über der Erde mit einer Schere abschneiden.).
Verwendung der Sprossen
Am besten verwenden Sie diese Kraftpakete als Rohkost.
Zum Knabbern am Fernsehabend sind sie die gesündeste und schmackhafteste
Alternative zu allen herkömmlichen Knabbereien.
Je nach Geschmacksrichtung passen sie in herzhafte Salate, aber auch in
Obstsalate. Dabei passen besonders die nussig und mild schmeckenden Varianten
ausgezeichnet zu Obst und im Müsli.
Die scharfen und würzigen Sprossen schmecken auf einem frischen Brot, aber auch
in Suppen und Soßen. Seien Sie kreativ, die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.
Genießen Sie sie aber auch unbedingt pur. Sie werden über die Geschmacksvielfalt
überrascht sein.
Es gibt viele Kochrezepte, in denen Sprossen verwendet werden. Die beiden
unten angegebenen Bücher beinhalten eine Vielzahl an Rezepten.
Ich bevorzuge den Rohgenuss der Sprossen. Ein Rezept will ich Ihnen an dieser
Stelle aber doch nennen.
Weizensprossen-Urbrot
Diese Form des "Brotes" war sicher eine der frühen Brotarten. Sie ist besonders schmackhaft und gesund und braucht nicht gebacken zu werden.
Zutaten
- Weizensprossen
- Kümmel, Anis, Fenchel, Ägyptischen Kümmel, (Brotgewürz)
Zubereitung
- Zerkleinern Sie die frischen Weizenkeimlinge. Entweder zerdrücken Sie sie im Mörser oder Sie pürieren sie.
- Stoßen Sie die Gewürze im Mörser oder mahlen Sie sie.
- Mischen Sie nach Geschmack Gewürze unter den Weizenkeimbrei, kosten Sie die Mischung immer wieder. Seien Sie vorsichtig, der Weizenkeimbrei hat schon einen starken Eigengeschmack.
- Formen Sie kleine (handtellergroße) flache Fladen.
- Trocknen Sie diese im Sommer in der Sonne auf einem Backblech oder im Ofen bei max. 40°C.
Verwendung
- Essen Sie dieses Brot pur, kauen Sie gut.
- Sie können dieses Brot natürlich ähnlich normalem Brot verwenden, doch damit verderben Sie meist nur den Geschmack. Es schmeckt ohne alles am besten.
Quellenangaben, Linktipps, Bezugsquellen
- Bustorf-Hirsch, Maren; Gesund kochen mit Keimen und Sprossen, Falken- Verlag, Niedernhausen/Taunus, Deutschland, 1991.
- Nöcker, Rose-Marie; Sprossen und Keime - Der Garten im Zimmer, Heyne-Verlag, München, 1996.
- http://www.bfgev.de/kursbuch/16.html
- http://www.naturheilkunde-online.de/gn/september2002.htm
-
http://www.naturkost.de/99sk/sk9904e2.htm
-
http://www.oekosamen.de
Hier finden Sie auch ausgefallenere Samen zur Sprossenanzucht, wie Brokkoli und Rotkohl.
Einige, nicht mehr aktuelle Links entfernt, neue folgen!
Sonntag, 02.03.2003
Samstag, 15. März 2003
Dienstag, 23. März 2010 (Übernahme und letzte Aktualisierung)