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Blähungen beim Baby

Beitrag noch in Bearbeitung!
Allgemeines
Blähungen sind bei Neugeborenen und jungen Säuglingen keine Seltenheit. Oft als 3-Monats-Koliken bezeichnet, werden sie oft als normale, etwas "nervige" Erscheinung abgetan. Allerdings sind sie für die meisten betroffenen Babies eine echte Qual und für die Familien natürlich auch, wenn sie schlaflose Nächte und die darauf folgenden Tage durchstehen müssen. Die Entstehung dieser Blähungen und kolikartigen Schmerzen ist nicht komplett geklärt. Ursache ist wahrscheinlich die noch nicht vollständig ausgebildete natürliche Besiedlung des Darmes und dadurch eine noch vorhandene Verdauungsschwäche. Auffallend ist, dass Kinder, die nicht gestillt werden, viel häufiger unter diesen Koliken leiden. Durch die Muttermilch wird die Ausbildung der typischen Bifidusflora gefördert. Und diese ist für die gesunde Verdauung des Säuglings notwendig. Kinder von stillenden Veganerinnen sind scheinbar auch weniger bzw. schwächer betroffen, was zu der Annahme führt, dass es noch einige weitere Faktoren gibt. (Kuhmilch...?, tierisches Eiweiß...?)
Schnelle Hilfe
BEWEGUNG
Wie beim Erwachsenen hilft Bewegung auch beim Säugling. Nein, ich will niemanden veräppeln! Trägt man das Kind herum, verändert man seine Lage, massiert man vorsichtig das Bäuchlein, kann das schon sehr hilfreich sein.
Auch die Bauchlage kann für eine gewisse Zeit Linderung verschaffen. Leider wird sie dadurch, dass man einen Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod bei Kindern in Bauchlage fand, fast kaum mehr angewandt. Es spricht aber nichts dagegen, wenn man ein Kind mit Bauchschmerzen mal für einige Zeit auf dem Bauch lagert, wenn das den Schmerz lindert!

TROST
Herumtragen, Körperkontakt, vorsichtige Massage, ein paar Streicheleinheiten, die Stimme der Mutter... All das kann schon sehr hilfreich sein!
MASSAGE MIT ÄTHERISCHEN ÖLEN
Den Bauch zu massieren, wenn gerade die akuten Beschwerden auftreten, ist manchmal für das Kind nicht so sehr angenehm. Deshalb muss man vorsichtig vorgehen. Als Massageöl eignet sich im Notfall sogar ein einfaches Speiseöl, wie Olivenöl oder dgl. Später kann man sich dann ein "Windeöl" bspw. aus der Apotheke oder dem Bioladen besorgen, dem ätherische Öle beigemischt sind, die zusätzlich krampflösend und entblähend wirken, wie bspw. Fenchel, Kümmel und Koriander. Die handelsüblichen Öle, die nicht auf Erdölbasis hergestellt werden, was heute eigentlich Standard ist, bzw. sein sollte, erfüllen ihren Zweck. Im Bio-Sektor gibt es eine Menge  ausgezeichneter Produkte. Man kann sich aber auch selbst eine Mischung herstellen, wenn man sich mit ätherischen Ölen etwas auskennt oder Lust zum Selbermischen hat. Und übrigens, sind die ätherischen Öle, die man für typische "Windeöle" hält, wie Anis, Fenchel, Kümmel usw. nicht ungefährlich!!! Eigentlich sollte man sie nur in extremster Verdünnung verwenden oder sicherheitshalber gleich auf die folgende Mischung umsteigen, die nicht nur entspannend, beruhigend und entblähend wirkt, sondern auch gleichzeitig pflegend, auch wenn ihre Komponenten alles andere als preiswert sind:
Windeöl-Rezeptur:
  • 100 ml Basisöl (gutes Bio-Olivenöl oder -Süßmandelöl)
  • 2 (- max. 3) Tropfen ätherisches Rosenöl (bspw. Rose, bulgarisch aus kbA)
  • 3 (- max. 4) Tropfen ätherisches Lavendelöl (Lavandula officinalis aus Frankreich, Wildsammlung oder kbA)

Am besten wirken solche Ölmassagen, wenn man das Öl vorher schön anwärmt, mindestens aber gibt man sich das Öl erst selbst auf die Hand und erwärmt es mit der eigenen Körperwärme.
Die o. g. Rezeptur eignet sich allgemein sehr gut für Massagen, nicht nur bei Blähungen. Es ist sehr pflegend, reizt die Haut normalerweise nicht und der Duft wirkt über das limbischen System entspannend auf die Muskulatur und den ganzen Körper. Lavendel fördert den Schlaf und wirkt beruhigend. Beachte: Speik-Lavendel, auch Spike- oder Spika- hat eher anregende Eigenschaften und ihm fehlen die beruhigenden Eigenschaften des "Lavendel fein" (Lavandula officinalis, angustifolia) gänzlich! Das macht ihn als Schlaf- und Beruhigungsöl für Kinder absolut ungeeignet! Da diese Blähungen typischerweise gegen Abend auftreten, Hoch-Zeit zwischen 17:00 und 19:00 Uhr, kann man dieses schlaffördernde Öl ausgezeichnet einsetzen und den Tag angenehm, mit einer schönen, beruhigenden Massage, ausklingen lassen. Ein bisschen beruhigende Musik nebenher und schon kann das Baby auch seinen Weltschmerz ertragen und vielleicht sogar vergessen.
TEE
Auch wenn ich kein Freund des Zufütterns bin, können ein paar Schlückchen lauwarmen Fencheltees entblähend wirken und den Bauch des Babies entspannen. In ganz hartnäckigen Fällen kann man das vorübergehend ausprobieren. Je nach Akzeptanz des Kindes kann man auch eine Mischung aus Fenchel, Kümmel und Anis herstellen und mit einigen Blättern Zitronenmelisse mischen. Die Früchte am besten kurz im Mörser stoßen und dann mit heißem Wasser übergießen. Abgedeckt ein paar Minuten ziehen lassen, aber den Tee nicht zu stark ansetzen. Der Geschmack sollte nur ganz gering ausfallen. So trinken ihn Babies eher. Früher wurde immer auf einen Kaltansatz bei Fenchel bestanden, den man dann mit den Früchten aufkochte und dann erst abseihte. Nimmt man eine geringe Dosierung, kann das durchaus sinnvoll sein, damit sich die Wirkstoffe besser entfalten. Allerdings muss man den Tee nicht unbedingt so bereiten, wenn man die Samen im Mörser kurz quetscht - das reicht meist vollkommen aus.
Stuhlgang von Stillkindern
Beim Thema Blähungen muss man auch noch ein paar Sätze zum Stuhlgang von gestillten Säuglingen sagen. Muttermilchstühle sind nämlich nicht immer das, was man sich unter "Stuhlgang" vorstellt. Sie sind oft gelblich bis grün, können auch lehmfarben sein, sind meist alles andere als regelmäßig oder fest. Oft sind sie dünn, zerhackt, riechen aber immer aromatisch und nicht faulig-stinkend. Viele Stillkinder haben nicht täglich die Windeln voll, manche sogar nur wöchentlich. Das alles ist normal, so lange das Kind gedeiht und gut trinkt. Nur im Falle von Gedeihstörungen, muss man sich auch darum Gedanken machen, wenn die Stühle grün, sehr selten und dünnbreiig bis wässrig sind.
Im Zweifelsfall sollte man mal eine Windel mit zum Kinderarzt nehmen und notfalls eine Stuhluntersuchung machen lassen.
Für Kinder, die nicht mit Muttermilch ernährt werden, gilt das alles in der Form nicht. Ihre Stühle sollten regelmäßig und in gleichbleibender breiiger bis festerer Konsistenz auftreten. Für Außergewöhnliches gilt hier natürlich auch, dass man lieber einmal eine Windel mehr zum Kinderarzt mitnimmt.

 

Erstellt am: Sonntag, 21. Januar 2007 / letzte Bearbeitung: Sonntag, 21. Januar 2007 / übernommen: heute