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Paracetamol

Frei verkäufliche Arzneimittel - Paracetamol

Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass auch frei verkäufliche Arzneimittel (in Apotheken, auch Drogerien und Drogerieabteilungen von Supermärkten) teilweise schlimme Nebenwirkungen haben können! Für manche Menschen scheint „frei verkäuflich“ gleichbedeutend mit „ungefährlich“. Und da ich bei Müttern inzwischen häufig vom inflationären Einsatz von Paracetamol an ihren Sprößlingen (und teilweise auch sich selber) bei wirklich teilweise unwesentlichen Unpässlichkeiten gehört und gelesen habe, will ich hier mal 3 Dinge zu Paracetamol aufführen, die den „Appetit“ darauf doch zumindest ein wenig einschränken sollte.

1. Die Leber

Quelle: http://www.medical-tribune.de/GMS/nachrichten/Paracetamolschaden

Paracetamol schlägt auf die Leber
HOUSTON - Dass Paracetamol nicht gerade ein Bonbon für die Leber ist, ist bekannt. Wie es zu einem Leberschaden kommen kann, haben US-Forscher nun herausgefunden. Paracetamol induziert in der Leber bestimmte Enzyme, die gewöhnlich eine Entgiftungsfunktion inne haben, um Xenobiotika unschädlich zu machen. Bei der Einnahme von Paracetamol entsteht jedoch das hepatotoxische NAPQI (N-acetyl-p-Benzoquinon-Imin). Glutathion kann die toxische Wirkung dieser Substanz aufheben. Bei zu hoher Paracetamol-Dosierung bzw. zu wenig Glutathion funktioniert das allerdings nicht mehr. Forscher des Baylor College of Medicine haben einen hepatischen Rezeptor (constitutive androstane receptor, CAR) entdeckt, der nicht nur für die Synthese von CYP-Enzymen maßgeblich verantwortlich ist, sondern auch Rezeptor für Paracetamol ist. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse könnte es jetzt möglich sein, ein Antidot bei einer Paracetamol-Intoxikation zu entwickeln.
und ein weiterer Bericht: 


2. Die Niere

Regelmäßig ASS und Paracetamol
Vorsicht bei schwachen Nieren

(Medical Tribune Bericht)
STOCKHOLM - Patienten mit vorgeschädigten Nieren, die regelmäßig ASS und/oder Paracetamol einnehmen, erhöhen damit die Gefahr, in die chronische Niereninsuffizienz zu rutschen. Besteht keine Vorerkrankung, scheint das Risiko dagegen gering zu sein.
Ganz so ungefährlich, wie die letzten Daten aus der Physicians‘ Health Study vermuten ließen, ist die regelmäßige Einnahme von Analgetika in puncto Nierenschäden wohl doch nicht. In besagter Untersuchung hatten die Autoren allerdings den Grenzwert für erhöhte Kreatininspiegel relativ niedrig angesetzt (1,5 mg/dl). Patienten mit vorgeschädigten Nieren oder Systemerkrankung dürfte es in dieser Untersuchung kaum gegeben haben, schreibt ein schwedisch-amerikanisches Forscherteam im "New England Journal of Medicine".
Kumulative Dosis zählt
Aber wie wirken sich periphere Analgetika auf bereits "angeschlagene" Nieren aus? Um das herauszufinden, führten die Kollegen eine Fallkontrollstudie durch. Untersucht wurden dabei 926 Patienten mit neu diagnostizierter Niereninsuffizienz (Kreatinin 2,8 mg/dl bei Frauen bzw. 3,4 mg/dl bei Männern) oder vorbestehender renaler bzw. Systemerkrankung und 998 Kontrollen. Ergebnis: In der Patientengruppe gaben deutlich mehr Studienteilnehmer an, ASS (37 %) oder Paracetamol (25 %) einzunehmen, als in der Kontrollgruppe (12 % bzw. 19 %). Die regelmäßige Anwendung von einem der beiden Analgetika bei Abstinenz vom jeweils anderen erhöhte das Risiko einer chronischen Niereninsuffizienz um den Faktor 2,5. Für beide Substanzen stieg das Risiko mit der kumulativen Dosis, unter Paracetamol aber konsistenter als unter ASS.
Dass die Vorerkrankungen, die letztlich zur Niereninsuffizienz führten, selbst zum Analgetikakonsum beigetragen haben, kann man nicht völlig ausschließen, räumen die Autoren ein. Dagegen spricht jedoch, dass sich in einer Analyse, die die kurz zurückliegenden Einnahmegewohnheiten unberücksichtigt ließ, die "Odds Ratios" nur leicht abschwächten.
MTD, Ausgabe 11 / 2002 S.5, VS - C. Michael Fored et al., N E


3. Die Lunge/ Bronchien

Asthma durch Paracetamol
"Shaheen et al. haben vor acht Jahren erstmals einen Zusammenhang zwischen Paracetamolgebrauch und Asthma beschrieben... Inzwischen sind weitere Arbeiten erschienen, die über ein erhöhtes Asthmarisiko nach Paracetamolexposition im Säuglings-, Kindes- und Erwachsenenalter berichten, selbst eine intrauterine Exposition scheint das spätere Asthmarisiko zu erhöhen." (Es wird Schwangeren immer gerne empfohlen, dass man im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln besser Paracetamol nehmen kann...) "Als möglicher Pathomechanismus wird eine Glutathion-Depletion in der Lunge mit entsprechender Schwächung der antioxidativen Verteidigungsmechanismen und somit verstärkter oxidativer Entzündung diskutiert. Darüber hinaus scheint die Glutathion-Depletion der antigenpräsentierenden Zellen zu einer Verstärkung der TH2-getriebenen Immunantwort zu führen. ... In der Multivarianzanalyse fand sich ein signifikant erhöhtes Risiko für Asthmasymptome im Alter von 6-7 Jahren, wenn die Kinder im ersten Lebensjahr Paracetamol zur Fiebersenkung erhalten hatten.
... Auch das Risiko für Rhinokonjunktivitis und Hautekzeme war signifikant, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, erhöht. ... Für andere Analgetika oder Antipyretika ließ sich ein solcher Zusammenhang nicht nachweisen. Fazit Bei zunehmender Evidenz für eine Assoziation von Paracetamolgebrauch und Asthma bronchiale und anderen allergischen Erkrankungen sollte diskutiert werden, ob die Datenlage nicht schon jetzt Anlass gibt, einen zurückhaltenden Einsatz von Paracetamol zu empfehlen."


Dazu noch 2 Schnipsel, gefunden:

1.
"Asthma, allergischer Schnupfen, Hautausschläge - eine neue Studie legt nahe, dass paracetamolhaltige Medikamente für Kinder Allergien begünstigen. Während sich Hersteller und Apotheker gelassen geben, warnen Ärzte vor dem leichtsinnigen Umgang mit dem Alltagsmedikament. Paracetamol kann bei Kindern die Herausbildung einer Allergie bewirken - das legt eine international angelegte Studie nahe. Laut der neuseeländischen Untersuchung mit mehr als 200.000 Kindern weltweit erkranken Babys, die das Schmerzmittel Paracetamol bekommen haben, später deutlich häufiger an Asthma, allergischen Schnupfen und Hautausschlägen als Babys, die dieses Medikament nicht bekommen haben. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Studie auf den möglichen Zusammenhang zwischen Paracetamol und Allergierisiko hinweist. 1999 hatte eine Forschergruppe im US-amerikanischen Boston nachgewiesen, dass Kinder, die mit Paracetamol behandelt wurden, eine deutlich größere Asthmaneigung entwickelt hatten als Kinder, die zur Fiebersenkung den Wirkstoff Ibuprofen bekommen hatten. "

2.
Paracetamol steht seit Längerem im Verdacht, das Asthmarisiko kleinerer Kinder zu erhöhen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Schmerzmittel das Risiko auch für Jugendliche steigert.
13- bis 14-Jährige, die einmal im Monat Paracetamol nehmen, haben ein doppelt so hohes Risiko, Asthma zu bekommen wie Gleichaltrige, die auf diesen Wirkstoff verzichten. Selbst wenn Teenager nur einmal im Jahr zu Paracetamol gegen Schmerzen und Fieber greifen, ist ihr Asthmarisiko um 50 Prozent erhöht.

Zu diesem Ergebnis kam eine Auswertung im Rahmen der internationalen ISAAC-Studie zu Asthma und Allergien im Kindesalter. 300 000 Jugendliche in 50 Ländern sollten per Fragebogen ihre Paracetamol-Einnahme (nie, mindestens einmal jährlich, mindestens einmal pro Monat) ankreuzen sowie eventuelle Asthma- und Allergiesymptome aufzählen.

Kausaler Zusammenhang ist wahrscheinlich
Die Studienautoren um Richard Beasley vom Medizinischen Forschungsinstitut Neuseelands konnten aufgrund des Studiendesigns keine direkte Kausalität zwischen dem Wirkstoff Paracetamol und Asthma nachweisen. Sie halten es aber für sehr wahrscheinlich, dass der Wirkstoff als direkter Asthmaauslöser gelten muss.

Für die Asthma fördernde Wirkung des gängigen Fiebersenkers haben Wissenschaftler verschiedene Erklärungen. Paracetamol, das im englischen Sprachraum Acetaminophen heißt, senkt die Konzentration des in der Lunge vorkommenden antioxidativen Glutathion. Dieses Peptid schützt normalerweise die Atemwege vor Luftschadstoffen und Tabakrauch. Außerdem unterdrückt das Schmerzmittel möglicherweise die Reaktion des Immunsystems auf Schnupfenviren. Dadurch halten die Erkältungssymptome länger an und strapazieren empfindliche Atemwege. Als Folge kann sich Asthma entwickeln.

Die Studie ist im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ erschienen.