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Soja-Joghurt

Soja-Beiträge leicht überarbeitet

Die Beiträge zur Herstellung von Soja-Joghurt und das Special zum Soja hab’ ich nochmal ein wenig überarbeitet. In den nächsten Tagen folgen noch einige weitere Neuerungen und Änderungen, sowie ein Beitrag zur kritischen Betrachtung von Soja.

Soja-Joghurt selbstgemacht

Es gibt zwei Arten, wie man an Soja-Joghurt kommt:


1. man kauft ihn,
2. man macht ihn selber.

Man kann dabei nicht sagen, dass das eine oder andere unbedingt viele Vorteile hat, denn selbstgemacht muss er nicht wirklich billiger sein, aber manchmal schmackhafter, besonders, wenn man Natur-Joghurt haben möchte. Andererseits will man manchmal kurzfristig etwas mit Joghurt zubereiten und da kann man nicht erst stundenlang darauf warten, wenn man keinen auf Vorrat bereitet hat.

An anderer Stelle habe ich mich ja schon über den Alpro Yofu Natur ausgelassen. Darum will ich das Thema hier mal nicht neu zum Aufreger machen. Aber das ist zumindest der Grund für mich, nun wieder selber welchen zu machen.

Es gibt auch zwei Arten, den Joghurt selber zu machen:


Kulturen im Tütchen


Es gibt inzwischen vegan, also nicht auf Kuhmilch, gezogene Kulturen. Für Sojajoghurt werden viel mehr Kulturen benötigt. Um einen stichfesten Joghurt zu bekommen, kann man die Milch des Ansatzes schon mit Agar Agar versehen. Allerdings muss man sich da sehr genau an die Mengen herantasten (ist bei jeder Sojamilch-Sorte unterschiedlich!). Die Ergebnisse sind sehr schwankend und meiner Meinung nach lohnt der Aufwand nicht!
-> Bezugsquelle

Das Ergebnis des Joghurts aus Kulturen ist zumeist sehr gut, man muss ihn nicht unbedingt schon von vornherein mit Verdickungsmitteln versehen.
Man gibt die Kulturen (zumeist ein 1-Portionen-Beutelchen für 1 Liter) in die auf 42 °C erwärmte Milch und lässt den Ansatz nun für 6 (-8) Stunden bei 42°C reifen. Häufig reichen die 6 Stunden sogar aus, wenn man die Kulturen in zimmerwarme Sojamilch gegeben hat (mache ich meist so).
Aus diesem Ansatz kann man mit einem Löffel Sojajoghurt pro Liter weitere neue Ansätze starten. Meist gelingt es mit dieser Methode bis zu 10 x, aber dann nimmt die Qualität mehr und mehr ab und man startet mit einem weiteren Portions-Beutelchen durch!





Kulturen aus Joghurt


Man kann sich natürlich einen Sojajoghurt (natur) kaufen und ihn in auf 42°C erwärmte Sojamilch einrühren und so zwischen (6-) 8 (-10) Stunden bei ca. 42°C kultivieren. Aus diesem Ansatz kann man weitere Portionen Sojajoghurt produzieren, aber unendlich oft geht das nicht. Der gekaufte Joghurt hat den Nachteil, dass in ihm schon einige Zusatzstoffe sind, die gelegentlich den Reifeprozesse verzögern! Darum braucht dieser Ansatz meist länger, also 8 Stunden mindestens. Die Gefahr dabei ist, dass der Joghurt perlig-sauer wird, weil eine unerwünschte Gärung einsetzt.

Anm. aus gegebenem Anlass:

Früher konnte man das mit Alpro Soya natur so machen. Die neue Rezeptur des Alpro scheint das zu verhindern, der damit angesetzte Joghurt wird nur wenig fest, braucht ewig und schmeckt auch irgendwie komisch - eigentlich nach Fehlbesiedelung. Entweder muss man nun auf den Provamel ausweichen, der ja noch die alte Rezeptur haben soll oder gleich zu eigenständigen Kulturen greifen!

Die Basis: Sojamilch


Die besten Ergebnisse lieferten bei mir fertige Soja-Drinks, bspw. Alpro, Provamel (hier besonders die rote Packung „natur“) und Natumi. Andere berichteten, dass die mit Kalzium angereicherten Sorten am besten funktionieren.
Selbstgemachte Sojamilch liefert, sofern sie mit einer Sojamilch-Maschine hergestellt wurde, nur sehr „magere“ Ergebnisse. Besser ist es dann, die Sojamilch von Hand anzufertigen und eine wesentlich größere Menge Bohnen (250 g/ 1 Liter Sojamilch) zur Herstellung zu verwenden.

Eine genauere Beschreibung für die Herstellung von Sojamilch findet sich hier:
-> Sojamilch selbstgemacht

Die Wärmequelle


Moderne Haushaltsöfen haben zumeist Warmhalte- und oder Gärstufen, die auch niedrige Temperaturen relativ genau über einen längeren Zeitraum halten können. Davon abgesehen, dass sie für die Joghurtproduktion super eignen, kann man auch noch Teige (Natursauer usw.) damit sehr gut selbst herstellen.
Bei älteren Geräten reicht es oft sogar, wenn man nur die Backofenlampe einschaltet. Da sollte man aber einen Temperatur-Testlauf machen, sonst wird’s nichts!

Sog. Wärmeschubladen sind einfach genial! Sie dienen normalerweise auch dazu Teige gehen zu lassen, Teller warm zu halten und Speisen u.v.m. Auch hier muss man einmal einen Temperatur-Testlauf machen, damit man sieht, wie sich die Temperatur über einen längeren Zeitraum dort verhält. Ich benutze so ein Teil mit 1-Liter-Weckgläsern. Das hat sich für uns als sehr praktisch erwiesen.



Stufe 1,5 reicht bei meinem Gerät völlig aus. Sie hält den Inhalt der Gläser bei reichlich 42 Grad! Innerhalb ca. 8 Stunden ist der Joghurt dann fertig und kommt für weitere 10-12 Stunden in die Kühlung zum nachreifen!



Außerdem gibt es extra Joghurtbereiter, bspw. den „Vegan Star Joghurt Maker“.
Ich habe einen uralten aus Hobbythek-Zeiten, der immer gute Dienste leistete. Aber man hat eben am Ende nur 1 Liter! Das war für uns (fast) immer zu wenig, denn ich hab’ keine Lust, täglich wieder einen neuen anzustellen. Außerdem schmeckt der Joghurt besser, wenn er länger nachreifen konnte und ich mag auch lieber Gläser statt Kunststoffbehälter!



Geräte mit Portionsgläschen, das hatte ich mal ganz früher von Tefal, sind noch unpraktischer und der Joghurt profitiert auch davon, wenn er in größeren Portionen reift, sog. Blockreifeverfahren.

Wie geht’s?


Sojamilch auf 42°C erwärmen oder aufkochen und auf 42°C abkühlen lassen (funktioniert meist besser).
Kulturen zufügen (Packungsangabe beachten, sonst auf ca. 0,8 l Sojamilch 1 - 2 Eßl. Sojajoghurt), verrühren und ab in die Wärme für ca. 8 Stunden. Während die Kulturen ihre Arbeit tun, sollte man Erschütterungen vermeiden, denn sie verhindern das gleichmäßige Durchreifen. Am Ende der Zeit sollte die Milch dick sein. Dann lässt man den Joghurt ca. 2 Stunden bei Zimmertemperatur auskühlen und im Kühlschrank noch wenigstens 10 - 12 Stunden nachreifen.

Cremiger?


Eine ganz einfache Methode ist es, den Joghurt im Nachhinein mit ein wenig Guarkernmehl (ca. 1 gestr. Teel. pro Liter) und ca. 1-2 Eßl. Öl (Sojaöl) zu pürieren. Einfach himmlisch!

Ergänzende Themen und weiterführende Links


-> Special zur Sojabohne
-> Tzatziki
-> Alpro Yofu natur


Yofu - Sojajoghurt

Der „neue“ Alpro-Soja-Joghurt natur...

...liest sich mittlerweile wie ein kleiner Chemiecocktail. Davon abgesehen schmeckt das Zeug für einen Natur-Joghurt viel zu süß! Direkt nach Sojabohnen und Wasser taucht der Zucker auf der Zutatenliste auf!
Eindeutig: Verschlimmbessert! Bäh!

Macht mir alles eine Entscheidung leichter: Ich mach’ ihn wieder selber!


1 Stern, weil er eigentlich nur noch für Süßspeisen geeignet ist und es von Alpro eigentlich schon genügend süße Sorten gibt! Da hilft auch nicht die reduzierte Gesamtzuckermenge*, um ihn wieder aufzuwerten!

In den nächsten Tagen kommen zwei neue Specials. Eins davon dreht sich um die Sojabohne und da wird auch das Selbermachen von Soja-Joghurt mit erläutert.


erstellt: 12.04.2010 23:33:48 / 27.04.2010 / heute aktualisiert


Hier mal als Ergänzung die Fotos und jetzt auch noch die Alpro-Antwort:







*Und der Briefwechsel:

Leider hab’ ich meine eMail wohl nicht gespeichert, da ich über das Website-Formular an Alpro geschrieben habe. Offensichtlich hab’ ich aber wohl meinen Unmut stark zum Ausdruck gebracht, da „man meine Verärgerung bedauert“... ;-)

Und hier die Antwort, in etwa, wie ich sie erwartet habe:

„Sehr geehrte Frau Götz, vielen Dank für Ihre E-Mail– wir bedauern Ihre Verärgerung bezüglich der geänderten Rezeptur unserer Joghurtalternative Natur und möchten die Gelegenheit nutzen, zu Ihrer E-Mail Stellung zu beziehen..
Wir von Alpro soya möchten unseren Konsumenten stets die bestmögliche Qualität bieten. Um dies zu ermöglichen, versuchen wir regelmäßig unsere Produkte zu verbessern und Konsumentenwünsche ernst zu nehmen. Während der vergangenen Jahre haben wir das Feedback von Allergiker-Kunden erhalten, dass sie gerne eine "bekanntere" bzw. gängigere Süße in den Produkten finden möchten. Bei unserem neuen Produkt haben wir statt Tapiokasirup Zucker eingesetzt. Tapiokasirup ist manchen Kunden zu "exotisch" und sie wissen nicht, aus welchen Bestandteilen die Süße hergestellt wird.
Bei der neuen  Zuckerart handelt es sich um  natürlichen Zuckerrübenzucker. Der Rübenzucker ist, im Gegensatz zur Tapiokasüße, ein bekanntes und sehr gängiges deutsches Süßungsmittel, welches von vielen Menschen gut vertragen wird. Der Zuckeranteil hat sich sogar etwas verringert. Er liegt jetzt bei 2,1 g pro 100 g (vorher waren 2,3g Zucker pro 100 g enthalten).
Warum schmeckt das Produkt jetzt süßer, obwohl etwas weniger Zucker enthalten ist? Der Rübenzucker besteht aus Saccharose. Diese wird schon im Mund in kleine Zuckerbestandteile zerlegt (mit Hilfe der Amylase im Speichel). Tapiokasirup schmeckt im Mund nicht so süß, weil es anders aufgespalten wird, als die Saccharose. Das Süßempfinden auf der Zunge ist bei Tapiokasirup nicht so stark, wobei er genauso viele Kalorien liefert.
Die Mehrheit unserer Kunden begrüßt den Austausch von Tapiokasirup zu natürlichem Rübenzucker und wir hoffen sehr, dass Sie unsere Gründe zur Überarbeitung nachvollziehen können und dass Sie weiterhin den Produkten von Alpro soya Ihr Vertrauen schenken.
Leider haben Sie Recht, die Zubereitung von Dips ist nicht mehr in dem Umfang möglich wie vor der Umstellung. Als geschmackliche Alternative können wir Ihnen hier unsere Alpro soya Cuisine anbieten – sie eignet sich zum Kochen und Verfeinern, aber auch für die Zubereitung von Salatsaucen.
Wir haben den Yofu Natur, welchen Sie aus der Vergangenheit kennen (Alpro soya BIO Yofu Natur, "alte Rezeptur") auch nicht ganz vom Markt genommen.
Sie finden ihn weiterhin unter dem Namen "Provamel Bio Yofu Natur" im Biohandel. Wenn Sie noch Fragen oder Wünsche haben, rufen Sie uns gerne an, Sie erreichen uns gebührenfrei unter der Telefonnummer: 0800 - 58 58 567, montags - freitags von 9:00 – 12:00 Uhr
Mit freundlichen Grüßen Ihr Alpro Kundenservice“


Okay, jetzt wissen wir’s! Die Allergiker-Kunden sind die hofierte Verbraucher-Gruppe!
Ich versteh’s ja! Das größte Klientel muss zu frieden sein, sonst gibt’s das Zeug eh bald alles nicht mehr, für uns paar Veganer! Und ja, Provamel wäre eine Alternative, die mir sogar lieber wäre, da wenigstens BIO! Aber dafür müsste ich nun regelmäßig in unseren Bioladen, der dann, wenn ich komme, sowieso gerade wieder keinen da hat. Also werde ich dann doch lieber die Wärmeschublade anwerfen und meinen Joghurt selber machen!