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Go vegan!

Mamas Ernährung in der Stillzeit

In Bearbeitung!
Allgemeines
Stillende Mütter sind häufig durch die vielen gut gemeinten Ratschläge verunsichert und wissen kaum mehr, was sie denn nun essen sollen. Da geht es um blähende Gemüse, wichtige Fettsäuren, Nahrungsergänzungen und besonders um das wichtige Kalzium! Gerade Veganer stehen ja immer wieder in der Kritik, wegen ihrer niedrigen Kalzium-Aufnahme. Und es geht ja schon in der Schwangerschaft los!
Veganspezifische Ernährungstipps
KALZIUM
Veganer nehmen im Vergleich zu Vegetariern und einigen Allesessern relativ gesehen weniger Kalzium auf. Die Empfehlung von 1.000 mg pro Tag erreichen die wenigsten Veganer. Aber man muss dazu sagen, dass Veganer aufgrund der fehlenden Tier-Eiweiß-Verstoffwechselung weniger Kalzium über die Nieren ausscheiden und demnach sehr wahrscheinlich einen wesentlich geringeren Bedarf haben. Außerdem nehmen die meisten Fleischesser, die nicht gerade Milch- und Käsefans sind, in der Regel sogar noch viel weniger dieses Minerals auf. Doch das nur am Rande, denn die Ernährungsmängel anderer sollen nicht als Ausrede für den Veganer herangezogen werden. Wer sicher gehen will, der nimmt in der Stillzeit einfach Kalzium-Brausetabletten ein. Es gibt einige vegane Sorten mit 500 mg oder 1.000 mg. Aber es geht auch ohne Nahrungsergänzungen, denn die vegane Küche bietet schon auch einige kalziumreiche Nahrungsmittel, wie Tahin (Sesam-Mus), Mandeln und Mandelmus, Bohnen, wie Soja und deren Produkte, wie Tempeh und Tofu, Früchte/ Trockenfrüchte, wie Aprikosen, Feigen und Datteln u. v. a. m. Und das sind ja auch nicht unbedingt Lebensmittel, die i der veganen Küche ein Schattendasein führen, Allesesser kennen sie allerdings meist weniger. Außerdem gibt es Sojamilch, die mit der Alge Lithothamnium calcareum angereichert ist, was den Kalziumgehalt dieser Pflanzenmilch auf das Niveau von Kuhmilch anhebt (120 mg/ 100 ml), aber eben ohne tierisches Eiweiß und ohne Phosphatsäuren, was die Resorption hier drastisch verbessert. Zum Vergleich ist das in der Kuhmilch befindliche Kalzium nur zu ca. 1/3 verfügbar.
EISEN
Viele der kalziumreichen Lebensmittel enthalten auch viel Eisen. Paranüsse bspw. sind ebenfalls richtig gute Eisenlieferanten und viele Gemüsesorten enthalten so viel Eisen, dass man als Veganer schon eher aufpassen muss, dass man nicht rostet ;) . Im Ernst, Eisen wird unter Anwesenheit von Vitamin C aus Pflanzen in etwa in gleicher Menge resorbiert, wie das tierische Eisen. Und weil die vegane Küche weniger kalziumüberladen ist, wie bei vielen Vegetariern die milch- und käselastige Kost, haben Veganer im Verhältnis zu Vegetariern gesehen kaum Probleme mit dem Eisenspiegel, ganz im Gegenteil. Und die meisten Omnivoren schneiden daneben auch schlecht ab. Die Voraussetzung dabei ist aber natürlich eine gesunde und ausgewogene Kost - auch vegan kann man sich "schlecht" ernähren. Die meisten Fleischsorten, die immer als besonders "gesund" gelten, enthalten extrem wenig Eisen (wie Geflügel, Kalb, Fisch) und die meisten eisenhaltigen Gemüse können locker damit konkurrieren. Außerdem liefern sie das für eine gute Resorption notwendige Vitamin C gleich mit. Eisenreiche Gemüse sind bspw. Karotten, Grünkohl, Brennnesseln usw.
JOD
Da die meisten Veganer sehr gesund essen und demnach recht wenig Fertigprodukte, nehmen sie auch weniger des jodierten Speisesalzes auf. Wichtige Hintergrund-Infos gibt's dazu auf den Jodseiten. Hier sei nur erwähnt, dass die meisten Deutschen mittlerweile dermaßen überversorgt mit Jod sind, dass die bestehenden Kröpfe eher darauf zurückzuführen sind. Wer jodierte Nahrungsmittel meidet und sich Sorgen um seine Versorgung macht, dem stehen Meeresalgen zur Verfügung, die man mittlerweile in jedem Reformhaus und Bioladen kaufen kann. Sie haben Jodgehalte, die so hoch sind, dass man mit wenigen Gramm dieser Algen seinen Tagesbedarf locker abdecken kann. Und der Vorteil ist, dass dieses Jod ein natürlich gebundenes ist, welches sehr gut vom Körper aufgenommen werden kann. Zudem sind Algen, hat man sich ein wenig an den Geschmack gewöhnt, sehr lecker und eine echte Bereicherung auf dem Speiseplan. Als Einlagen in Suppen, wie Miso-Suppe sind bspw. Arame oder Wakame sehr lecker und viele kennen Nori-Blätter vom  Sushi. Wem der Geschmack anfangs zu "algig" ist, der kann mit kleinsten Mengen beginnen. Dafür kann man bspw. Nori-Blätter zerkrümeln und über das Essen streuen, welches dann recht wenig nach Algen schmeckt. Hat man sich an den Geschmack herangetastet, ist man ganz schnell ein Algen-Fan.
VITAMIN B 12
Vitamin B 12 wird ausschließlich von bestimmten Bakterien und Pilzen produziert. Dass tierische Produkte, wie Fleisch, es enthalten, liegt daran, dass dem Tierfutter die größten Teile der von den Pharmafirmen produzierten Mengen an B 12 zugesetzt werden und das Fleisch dadurch damit angereichert wird. Die wenigsten Kühe und Schweine werden heute noch auf Wiesen gehalten und können dort die notwendigen Bakterien und B 12 aufnehmen. Da kann man sich leicht den Umweg über die Kuh ersparen und dem Tier das Leid, wenn man B-12-Presslinge selber einnimmt. Denn leider ist heute unsere Nahrung so "sauber", dass die B-12-produzierenden Bakterien praktisch nicht mehr darauf vorkommen. Abhilfe könnte man natürlich damit schaffen, dass man aus der Pfütze trinkt und seine (Wurzel-) Gemüse ungewaschen isst. Doch wer will das schon? Im übrigen treten die meisten B-12-Mängel nicht bei Veganern auf, sondern bei Allesessern, denn echte Mängel sind immer Folge von einem Mangel an Intrinsic-Factor, der die Aufnahme von B 12 sozusagen bewerkstelligt. Dieser Faktor wird von speziellen Zellen der Magenschleimhaut produziert, die durch chronisch-entzündliche Prozesse so geschädigt sein kann, dass sie ihre Aufgaben diesbezüglich nicht mehr erfüllen kann. B 12 kann auch passiv aufgenommen werden, d. h. ohne die Anwesenheit dieses Faktors. Dafür muss die aufgenommene Menge aber recht hoch sein. Die Menge der Aufnahme ist zwar nicht sicher, dennoch in den meisten Fällen ausreichend. Dafür wird 1 x wöchentlich eine Menge von 2.000 µg eingenommen. Sonst reichen täglich 3 µg (Resorptionsverluste einkalkuleirt). Wer also sicher gehen will, und das sollte man in der Schwangerschaft und Stillzeit schon, denn man hat Verantwortung für ein eneues Leben übernommen, der besorgt sich entsprechende Presslinge, wie bspw. die der holländischen Firma Solgar, die hier jede Apotheke bestellen kann. Diese sind vegan und die Herstellung des B 12 gleicht dem der Herstellung von bspw. Bäckerhefe. Wer die Einnahme von B 12 ablehnt, weil ihm das zu "unnatürlich" erscheint, der darf theoretisch auch kein Brot mehr essen, denn Bäckerhefe wird im gleichen Verfahren hergestellt.
EIWEIS
Der Behauptung, dass Eiweiß-Mangel bei Veganern auftritt, sollte nun mittlerweile ausgerottet sein. Die meisten Veganer essen so viel Eiweiß, dass sie eher überversorgt sind. Und pflanzliches Eiweiß ist keineswegs minderwertiger, das ist mittlerweile bewiesen. Die Aussage wird aber immer noch gern von den Verfechtern der Fleischkost aufrecht erhalten.
OMEGA-3-FETTSÄUREN
Genau genommen geht es dabei um DHA, die Docosahexaensäure, und EPA, Eicosapentaensäure, die angeblich nur in Fischöl vorkommen und für die Hirnentwicklung zwingend aufgenommen werden sollen. Beide Fettsäuren kann der Körper aber selbst aus Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) synthetisieren. Viel Alpha-Linolensäure ist bspw. in Leinöl und in Leinsamen enthalten, ebenso in Walnussöl, Raps-, Oliven- und Sojaöl. Wer, wie Fleischesser, viel Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) aufnimmt, dessen DHA- und EPA-Synthese kann allerdings behindert sein. Auch Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl und Weizenkeimöl enthält viel Omega-6 und sollte deshalb eher gemieden werden.
Viele Omega-3-Fettsäuren sind enthalten in verschiedenen Algen, von dort bekommen sie nämlich auch die Fische, und selbst grüne Pflanzen, wie der Portulak enthalten große Mengen. Portulak hat von allen Grün-Pflanzen den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sowie an Alpha-Linolensäure, außerdem ist die Pflanze reich an Vitamin C und E.
Wer also täglich seine grünen Salate mit den entsprechenden Ölen, die immer kalt gepresst sein sollten und gut gelagert werden müssen (dunkel, kühl, gut verschlossen und nicht zu alt werden lassen!) begießt, Nüsse und Samen in seine Ernährung einbaut und auch ein paar Algen mit verwendet, der ist auf der sicheren Seite. Und es gibt schließlich eine Menge an Menschen, die noch nie Fisch und dgl. konsumiert haben und trotzdem normale Gehirne haben ;) .

Blähende und unbekömmliche Speisen
Viele Mütter bekommen schon direkt nach der Entbindung Listen mit Nahrungsmitteln, die sie auf jeden Fall meiden sollten, bzw. welche sie vermehrt verzehren sollen. Ich habe schon solche Listen gesehen, da hatte ich das Gefühl, die sind mehr ein Angriff auf die Gesundheit, als dass sie irgend wem nutzen könnten. Nimmt man diese Ernährungsratschläge genauer unter die Lupe, bleibt bei manchen kaum mehr übrig, als 3 Sorten Gemüse, die "guten" Milchprodukte und "gesunden" Fleischsorten, sowie Fisch und natürlich alles gut durchgekocht... Kein Wunder, wenn man da gleich die Empfehlungen für die Nahrungsergänzungsmittel dazu gereicht bekommt.
Mein Rat ist: Alles ausprobieren!
Haltet einfach die Mengen der evtl. blähenden Speisen gering und probiert dennoch alles aus. Die meisten Gemüse, die als "blähend" verschrien sind, wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, sind kaum mehr blähend, als viele andere Gemüse. Wenn man merkt, dass das Baby bei einer bestimmten Sorte Gemüse oder auch Hülsenfrucht mit Blähungen reagiert, vermindert man einfach die Zufuhr und nimmt eine andere Sorte. Eine Kohlart muss keineswegs die gleiche Wirkung haben, wie eine andere. Geht Weißkohl schlecht, kann man Spitzkohl probieren oder Chinakohl oder Wirsing... Außerdem genügt es oft, wenn man "anständig" würzt. Das macht die Speisen schmackhaft und bekömmlich. Bspw. Fenchel, Anis, Kümmel, Kreuzkümmel - alles blähungswidrige Gewürze und passend für die meisten Kohlrezepte.
Muttermilch; Training für Baby's Verdauung
Alles, was die stillende Mutter zu sich nimmt, wird in "aufbereiteter" Form an das Kind über die Milch weitergegeben, sonst gäbe es ja auch nicht das Problem mit den blähenden Speisen. Je normaler die Mutter isst, um so besser wird das Kind über die ganze Stillzeit an die Kost angepasst, die es später mit der Familie essen wird. So wird der Magen-Darm-Trakt des Kindes schon auf die Familienkost eingestellt und gewöhnt sich daran, was den Übergang zur Beikost wesentlich vereinfacht. Allein deshalb rate ich davon ab, bestimmte Lebensmittel akribisch auszugrenzen, die üblicherweise in der Familie verzehrt werden. Natürlich muss man nicht übertreiben, wenn man merkt, dass das Kind auf bspw. Linsen oder Bohnen mit enormen Blähungen reagiert. Aber man sollte sie immer wieder einmal ausprobieren, in kleineren Mengen, anderen Zubereitungsarten usw.
 

Erstellt am: Mittwoch, 24. Januar 2007 / letzte Bearbeitung: Donnerstag, 25. Januar 2007 / übernommen: heute